• de
0 Mein Angebot
27 / 11 / 2015

Die Sint-Maartensklinik in Nijmegen hat als erste Einrichtung alle Betten mit einem S-CAPEPOD versehen.

Auf Social Media teilen Kategorie

In einer Notfallsituation kann einer Helfer die bettlägerige Person mit dem S-CAPEPOD (Rettungstuch) innerhalb von nur 30 Sekunden mitsamt Matratze und Bettzeug fixieren und auf dem Fußbdem ablegen, ohne sich selbst oder die bettlägerige Person zu belasten – bereit für den Transport aus der Gefahrenzone, auch wenn der sichere Bereich ein oder mehrere Stockwerke tiefer liegt.

Der S-CAPEPOD wurde bereits bei verschiedenen Einrichtungen, Krankenhäusern, Feurwehr und Betriebsschutz-Unternehmen eingeführt. Mit einhelliger Zustimmung: “Auf ein solches Hilfsmittel haben wir schon lange gewartet!”

Die Sint-Maartensklinik in Nijmegen hat als erste Einrichtung alle Betten mit einem S-CAPEPOD (Evakuierungstuch) versehen. 

Die statistische Wahrscheinlichkeit, Patienten oder Pflegebefohlene eines Krankenhauses oder einer anderen Pflegeeinrichtung zu evakuieren zu müssen, ist gering. Und doch tritt dieser Fall manchmal ein. Die St. Maartenskliniek in Nijmegen bereitet sich darauf vor und rüstet jedes Bett mit einem Evakuierungshilfsmittel aus. Auch für die Evakuierung von Patienten direkt vom Operationstisch wird spezielle Sorge getragen. Die St. Maartenskliniek IN Nijmegen hat sich schon immer um den Brandschutz gekümmert. Katastrophen in anderem Krankenhäusern wie der Brand im Operationssaal de Twenteborg-Krankenhauses in Almelo vor gut zwei Jahren haben dazu geführt, dass die Klinik in Nijmegen ihr Konzept in mehreren Punkten geändert hat. Die Tragödie von Almelo, bei der eine Patientin den Tod fand, und auch andere größere und kleinere Brände in Krankenhäusern belegen, dass Heil- und Pflegeeinrichtungen auf einen möglichen Brand verbreitet sein müssen.

Bereichsmanager Hotelservice Niko Klop und Vorritt Bolhuis, Leiter Rezeption & Gebäudeschutz , hatten in den vergangen Monaten die Aufgabe, das Brandschutzkonzept “noch einmal systematisch zu überarbeiten”. Unter anderem wurde die BHV-Organisation (innerbetriebliche Ersthilfe bei Notfällen, z.B. Brandbekämpfung, Sanitätsdienst, Evakuierung) unter die Lupe genommen: Die Ersthelfer führen jetzt beispielsweise öfter als zuvor Evakuierungsund andere Übungen durch. “Vier mal im Jahr gibt es eine große Evakuierungsübung, so dass alle Mitarbeiter mindestens einmal pro Jahr an einer solchen Übung teilnehmen können” erläutert Bolhuis. Auch wird bei der Aufstellung des Dienstplans darauf geachtet, dass immer genügend Mitarbeiter mit BHV-Diplom anwesend sind. “Immer sind mindestens ein Gruppenleiter und eine Mindestanzahl Ersthelfer zum Dienst eingeteilt.” Die BHV-er üben seit kurzem auch mit dem so genannten S-CAPEPOD, mit dem bettlägerige Patienten schnell in Sicherheit gebracht werden können. Dabei handelt es sich um eine Schutzhülle, die sich permanent unter der Matratze des Patienten befindet. In einer Notfallsituation kann diese Hülle einfach um den Patienten und seine Matratze herumgeschlagen werden. Es ist dann nur ein Helfer erforderlich, um den Patienten in Sicherheit zu bringen.

In der St. Maartenskliniek wurde entschieden, alle 265 Betten mit dem Evakuierungshilfsmittel auszustatten. Eine Prüfung zeigte, dass der S-CAPEPOD, die an ein solches Hilfsmittel zu stellenden Wünsche und Erwartungen erfüllte. Bolhuis erwähnt, dass auch andere Evakuierungshilfsmittel in Betracht gezogen wurden. “Es sind vergleichbare Hilfsmittel auf dem Markt, aber der S-CAPEPOD erfüllte sämtliche Anforderungen.”

Der Leiter Rezeption & Gebäudeschutz weist auf das zuvor festgelegte Kriterium hin, dass die Handhabung eines Evakuierungshilfsmittels in jedem Fall durch eine Person möglich sein muss, bevor dann mit dem S-CAPEPOD die Probe aufs Exempel gemacht wurde. “Weiterhin finden wir es wichtig, dass die Evakuierungshilfsmittel ständig unter der Matratze liegt und somit jeder weiß, wo es zu finden ist.” Der Komfort der Patienten war ebenfalls eine Bedingung. “Vor allem weil wir es hier mit Patienten zu tun haben, die Probleme mit dem Haltungs- und Bewegungsapparat haben, muss es möglich sein, den Patienten in stabiler Lage zu transportieren. Außerdem kann man den Patienten mit dem S-CAPEPOD nötigenfalls sogar treppab transportieren.” Dieser Fall trifft übrigens nur in Ausnahmefällen zu. weil die Brandabschnitte in Pflegeeinrichtungen so eingeteilt sein müssen, dass die Patienten immer auf einer Ebene evakuiert werden können.

Die Sint-Maartenskliniek verfügt schon länger über so genannte Evakuierungsstühle, mit denen Patienten über die Treppe nach unten transportiert werden können. “Der Nachteil dabei ist, dass man dazu immer zwei Hilfskräfte benötigt. Wir haben etwas 15 dieser Stühle und wenn eine Notfallsituation eintritt, geht die Suche danach los. Sehr praktisch ist diese Hilfsmittel nicht.” Nur im Operationssaal kann der S-CAPEPOD nicht eingesetz werden. “Dort muss man den Patienten mit dem Operationstisch und allem Drumherum aus dem OP herausfahren oder ein S-CAPEPLUS Evakuierungsmatratze benutzen”, fährt Bolhuis fort. Im vergangen Monat wurde in einem der OPs eine Evakuierungsübung durchgeführt, bei der die Situation im Twenteborg Krankenhaus nachgespielt wurde. Eine erfolgreiche Übung.